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NIRSEVIMAB (BEYFORTUS) ZUR RSV-PROPHYLAXE BEI SÄUGLINGEN

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist einer der wichtigsten Auslöser von Atemwegsinfektionen bei Säuglingen und Kleinkindern, die vor allem in den ersten Lebensmonaten und insbesondere bei Vorliegen von Risikofaktoren wie Frühgeburtlichkeit, Lungenvorerkrankungen oder hämodynamisch relevanten Herzfehlern eine Bronchiolitis und/oder Pneumonie hervorrufen können. Seit 1999 ist für Risikokinder – vor der 36. Schwangerschaftswoche geborene Säuglinge, die zu Beginn der RSV-Saison jünger als sechs Monate alt sind, sowie Kinder unter zwei Jahren, die innerhalb der letzten sechs Monate wegen bronchopulmonaler Dysplasie behandelt wurden oder einen hämodynamisch signifikanten angeborenen Herzfehler haben – der monoklonale Antikörper Palivizumab (SYNAGIS, a-t 2000; 31: 85-6) zur Prävention schwerer krankenhauspflichtiger RSV-Erkrankungen zugelassen.1 Jetzt ist ein weiterer monoklonaler Antikörper mit einer deutlich breiteren Indikation verfügbar: Nirsevimab (BEYFORTUS) darf zur Prophylaxe von RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege bei allen Neugeborenen und Säuglingen während ihrer ersten RSV-Saison angewendet werden.2 Anders als bei Palivizumab, das einmal monatlich injiziert werden muss, reicht bei Nirsevimab eine Einzeldosis aus.1,2

EIGENSCHAFTEN: Nirsevimab ist ein neutralisierender humaner monoklonaler Immunglobulin (Ig)-G1-Antikörper, rekombinant hergestellt in Ovarialzellen des Chinesischen Hamsters, bei dem die Fc-Region verändert wurde, um die Serumhalbwertszeit zu verlängern. Er richtet sich ähnlich wie Palivizumab gegen das Fusions (F)-Protein von RSV, das auch die beiden kürzlich eingeführten RSV-Impfstoffe ABRYSVO und AREXVY als Antigen verwenden (a-t 2023; 54: 73-5), und hemmt dadurch unter anderem den Eintritt des Virus in die Zelle.2,3 Bei Palivizumab handelt es sich hingegen um einen humanisierten IgG1-Antikörper, bei dem 5% der Antikörpersequenzen von der Maus stammen.1  mehr 

© 2023 arznei-telegramm, publiziert am 17. November 2023

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