NSAID IN DER POSTOPERATIVEN SCHMERZTHERAPIE |
In a-t 11 (1989), 102 halten Sie die Anwendung von "nichtsteroidalen Antirheumatika bei polytraumatisierten Patienten oder
postoperativ" wegen der Gefahr des Nierenversagens für kontraindiziert. R. B. KILPPER (Ärztin) Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAID) führen nur dann zum Nierenversagen, wenn durch hohe endogene Katecholamin-Spiegel oder durch
hohe endogene Renin-Spiegel infolge von Volumenmangel starke vasokonstriktorische Reize auf die Nierengefäße ausgeübt werden, die intrarenal
durch die Bildung von Prostaglandinen kompensiert werden. Sind die Kreislaufverhältnisse postoperativ stabilisiert worden, liegen diese Bedingungen nicht mehr
vor, und die Verwendung von NSAID erscheint möglich. Wann diese Situation eingetreten ist, läßt sich nicht global festlegen. Nach eigenen
klinischen Beobachtungen ist der Zeitraum umso länger anzusetzen, je limitierter die Nierenfunktion präoperativ war. Bei Vorschädigung der Nieren
können schon 100 - 300 mg Azetylsalizylsäure (ASPIRIN u.a.) ausreichen, um ein Nierenversagen am 4. postoperativen Tag auszulösen. Dieses gilt
auch für die physiologische Einschränkung der Nierenfunktion bei Patienten über 60 Jahre. |
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