Was macht VARIDASE so zweifelhaft? Die Kombination aus Streptokinase/Streptodornase zur peroralen Anwendung (VARIDASE) soll entzündungshemmend wirken und bei Trauma, Abszessen, akuter oder chronischer Thrombophlebitis, Zellulitis, Sinusitis, Hämatomen, Zerrungen, Frakturen, Verbrennungen, Akne, Otitis, nach Episiotomien, Zahnextraktionen und Entzündungen in der Zahnheilkunde Anwendung finden. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es keine Hinweise, die den Nutzen von VARIDASE bei einer der genannten Indikationen belegen. Streptodornase wird im Magen- Darm-Trakt inaktiviert und Streptokinase nicht absorbiert (MaLAM Newsletter vom Januar 1991). Die orale Applikation von Streptodornase, Streptokinase oder anderen Enzym-Zubereitungen wie z.B. Bromelain (in TRAUMANASE) gilt nach dem Urteil der amerikanischen Gesundheitsbehörde als nutzlos (vgl. a-t 5 [1987], 46). Die weitere Vermarktung von VARIDASE durch Lederle/Cyanamid berührt ethische Standards der pharmazeutischen Industrie, da das Produkt im Ursprungsland USA 1981 abregistriert worden ist (ati d).