logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 1991; Nr. 7: 62nächster Artikel
Kurz und bündig

Nach dem Herzinfarkt – Werbung und Wahrheit: Der Leiter der amerikanischen Food and Drug Administration beklagt in einem Kongreß-Hearing illegale Werbeaktivitäten der pharmazeutischen Industrie. Die FDA könne es nicht länger zulassen, daß Kalziumantagonisten als lebensverlängernd für Herzinfarktpatienten propagiert werden. Diltiazem (DILZEM), Nifedipin (ADALAT u.a.) und Verapamil (ISOPTIN u.a.) seien nur für die Behandlung der Angina pectoris und des Bluthochdrucks zugelassen worden. Die klinische Prüfung habe keine Hinweise auf günstige Effekte in bezug auf die Lebenserwartung erbracht. Lediglich Betarezeptorenblocker hätten sich in der Nachinfarktphase für bestimmte Patienten als lebensverlängernd erwiesen. Die Anbieter von Kalziumantagonisten ermunterten jedoch Ärzte, an Stelle von Betarezeptorenblockern Kalziumantagonisten zu verschreiben. Infarktkranke mit Lungenstauung haben unter Einwirkung von Kalziumantagonisten im Vergleich zu Plazebo sogar eine verkürzte Überlebenszeit (KESSLER, D., zitiert nach Scrip 1628 [1991], 16).


© 1991 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.

vorheriger Artikela-t 1991; Nr. 7: 62nächster Artikel