Nach dem Herzinfarkt Werbung und Wahrheit: Der Leiter der amerikanischen Food and Drug Administration beklagt in einem Kongreß-Hearing illegale Werbeaktivitäten der pharmazeutischen Industrie. Die FDA könne es nicht länger zulassen, daß Kalziumantagonisten als lebensverlängernd für Herzinfarktpatienten propagiert werden. Diltiazem (DILZEM), Nifedipin (ADALAT u.a.) und Verapamil (ISOPTIN u.a.) seien nur für die Behandlung der Angina pectoris und des Bluthochdrucks zugelassen worden. Die klinische Prüfung habe keine Hinweise auf günstige Effekte in bezug auf die Lebenserwartung erbracht. Lediglich Betarezeptorenblocker hätten sich in der Nachinfarktphase für bestimmte Patienten als lebensverlängernd erwiesen. Die Anbieter von Kalziumantagonisten ermunterten jedoch Ärzte, an Stelle von Betarezeptorenblockern Kalziumantagonisten zu verschreiben. Infarktkranke mit Lungenstauung haben unter Einwirkung von Kalziumantagonisten im Vergleich zu Plazebo sogar eine verkürzte Überlebenszeit (KESSLER, D., zitiert nach Scrip 1628 [1991], 16). |
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