Wie sich der Erfinder des Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis-Impfstoffs selbst kontrolliert: Der Leiter des Wiener Instituts für Virologie bezieht als Erfinder des Impfstoffes FSME-IMMUN nicht nur Tantiemen von der österreichischen Pharmafirma Immuno. Er kontrolliert auch, wie das österreichische Wochenmagazin "Profil" berichtet, im eigenen Institut die unter Umständen auftretenden Nebenwirkungen von FSME-IMMUN. Der Konflikt der Lizenzgeber-Kontrolleur-Personalunion wird dadurch zugespitzt, daß der Erfinder des FSME-IMMUN-Präparates auch im obersten Sanitätsrat der Republik Österreich das Gesundheitsministerium in medizinischen Fragen berät und dort auch Empfehlungen im Impfausschuß abgibt. In dieser Position beurteilt er den Inhalt der Gebrauchsinformation des Impfstoffes. Nach Auffassung des österreichischen Gesundheitsministeriums beschwört die "rechtsstaatlich bedenkliche Situation" keinen Interessenkonflikt herauf, auch wenn es "optisch nicht so gut ausschaut" (Profil 33/1991, S. 62). |
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