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Fluorochinolon-Antibiotika wie Ofloxacin (TARIVID) – Zurückhaltung empfohlen: Die gute Lipophilie und damit Liquorgängigkeit der Gyrasehemmer erklärt deren Unverträglichkeitsreaktionen im Zentralnervensystem (Kopfschmerzen, Unruhe, Verwirrtheit, psychotische Zustände, Extrapyramidalstörungen und Krämpfe (vgl. a-t 1 [1989], 5). Zu Ofloxacin – dem nebenwirkungsträchtigsten Wirkstoff im NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION – liegen außerdem zahlreiche Meldungen über immunogene Ereignisse wie anaphylaktischer oder Vaskulitis- bedingter Schock vor, die Minuten bis Stunden nach der Einnahme auftreten können. Schock ist nach Ofloxacin vielfach berichtet worden (vgl. a-t 5 [1988], 48; 6 [1988], 57). Bedenken gelten für die gesamte Gruppe der Gyrasehemmer, wobei hinsichtlich der zentralnervösen Ereignisse Ofloxacin besonders auffällt. Die Wirkschwäche der Gyrasehemmer im grampositiven Bereich kann zur Überwucherung führen (z.B. mit Staphylokokken oder Pneumokokken). Therapieversagen mit Letalfolge bei Pneumonien und anderen Atemwegsinfekten wurde wiederholt beschrieben (vgl. a-t 6 [1989], 58). "Ofloxacin sollte als Reservemittel bei sonst therapierefraktären Infektionen angesehen werden" (Arzneiverordnungs-Report '91, Fischer, Stuttgart 1991, Seite 60 / ati d).


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