Karotis-Endarterektomie Dipyridamol (PER-SANTIN, in ASASANTIN) meiden: In einer plazebokontrollierten Untersuchung über ein Jahr an 163 Patienten nach Karotis-Endarterektomie wird der Nutzen von täglich 325 mg Azetylsalizylsäure und 75 mg Dipyridamol (in ASASANTIN) mit Plazebo verglichen. Restenosen wurden durch Ultraschallkontrollen vor Entlassung und in dreimonatigen Intervallen erfaßt. Bei einem Drittel der operierten Gefäße entwickelten sich durch Ultraschall erkennbare Restenosen, von denen sich die Hälfte hämodynamisch auswirkte. Ergebnis: Die Einnahme der Kombination von Azetylsalizylsäure und Dipyridamol vermindert die Häufigkeit von Restenosen nach Karotis-Endarterektomie nicht, sondern erhöht möglicherweise ihr Auftreten. Restenosen über 20% traten bei 21 Patienten (32%) unter Verum gegenüber 15 (23%) unter Plazebo auf. Auch bei deutlichen Restenosen über 50% schneidet das Verum schlechter ab als Plazebo (13 [23%] der Patienten versus 8 [11%]). Der Nutzen von Azetylsalizylsäure zur Verminderung des Risikos eines nicht tödlichen Herzinfarktes, Hirninsultes und von Gefäßerkrankungen bei Patienten mit symptomatischen koronaren, zerebralen oder peripheren arteriosklerotischen Gefäßerkrankungen ist erwiesen. Daher empfiehlt sich Azetylsalizylsäure für alle Patienten mit symptomatischer Karotisstenose. Als praktische Konsequenz folgt aus dieser Studie, auf Dipyridamol in der peri- und postoperativen Versorgung von Patienten mit Karotisstenosen zu verzichten (HARKER, L. A. et al.: Ann. Intern. Med. 116 [1992], 731) |
© 1992 arznei-telegramm |