BGA warnt vor Risiko der Brustkrebsentstehung durch orale Kontrazeptiva Jahre zu spät: Mehrfach berichteten wir über ein möglicherweise erhöhtes Brustkrebsrisiko durch die "Pille", zuerst in a-t 11 (1978), 102 und zuletzt in a-t 9 (1990), 84. Im Rahmen des Stufenplans (Stufe II) hat das Bundesgesundheitsamt die Hersteller von oralen Kontrazeptiva darüber informiert, daß der Abschnitt Nebenwirkungen der Packungsbeilage durch einen Hinweis auf erhöhtes Brustkrebsrisiko zu ergänzen ist. Durch Änderung des Hormonhaushalts (z.B. Einnahme solcher Empfängnisverhütungsmittel) könne ein hormonelles Milieu entstehen, in dem die Empfindlichkeit des Brustdrüsengewebes gegenüber anderen, die Krebsentstehung fördernden Faktoren erhöht und diese damit begünstigt würde. Auch Analysen epidemiologischer Studien zum Zusammenhang zwischen Brustkrebsrisiko und Einnahme oraler Verhütungsmittel ließen die Möglichkeit erkennen, daß das Auftreten von Brustkrebs bei Frauen bis zum mittleren Lebensalter häufiger mit langdauernder und bereits frühzeitig begonnener Einnahme hormoneller Kontrazeptiva verbunden ist. Allerdings sei dies nur einer unter verschiedenen möglichen Risikofaktoren (Pharm. Ztg. 137 [1992], 1694). |
© 1992 arznei-telegramm |