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Kurz und bündig

Neu: Ein Impfstoff gegen Hepatitis A: Das weltweit verbreitete Hepatitis-A-Virus wird in der Regel auf fäkal-oralem Weg durch Nahrungsmittel und Wasser übertragen, wobei Muscheln besonders risikobehaftet sind. Auch Blutprodukte werden als Ursache einer Hepatitis-A-Infektion in Betracht gezogen, wenn sich der Spender im Akutstadium der Erkrankung mit Virämie befindet (vgl. a-t 3 [1992], 32). Unter der Bezeichnung HAVRIX (z.B. in der Schweiz erhältlich) ist für einen Formaldehyd-inaktivierten Totimpfstoff gegen Hepatitis A die Zulassung beantragt, der auf menschlichen diploiden Zellen gezüchtet wird. Der Impferfolg, gemessen wurde die Antikörperbildung mit einem speziellen Neutralisationstest, tritt nach Erstimpfung innerhalb von zwei Wochen mit Serokonversion bei 40% - 70% der Geimpften ein. Eine nach 2 bis 4 Wochen vorgenommene Zweitimpfung ergibt wiederum zwei Wochen später Serokonversionsraten von 95% - 100%. Die Impfung erscheint für einen kleinen Personenkreis angezeigt, der sich öfter oder längere Zeit in Endemiegebieten aufhält (z. B. Rucksacktouristen), wahrscheinlich jedoch nicht für eine Massenimpfung in unseren Breiten. Kontaktpersonen von Hepatitis-A-Kranken benötigen einen sofortigen Schutz und werden deshalb zweckmäßiger mit Gammaglobulin immunisiert. Die Unverträglichkeiten entsprechen nach Art und Häufigkeit anderen Aluminiumhydroxid- adsorbierten Totimpfstoffen (Lokalreaktionen sowie systemische Reaktionen wie Kopfschmerzen, Unwohlsein, Müdigkeit etc. bei bis zu 10% der Geimpften) (pharma-kritik 14 [1992], 9 / ati d)


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