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Kurz und bündig

Vibrationstherapie für Schmerzen: Diese Form der Schmerzbekämpfung hat eine lange Tradition. Im alten Griechenland behandelte man Athleten mit energischen Massagehandgriffen. Opfer des Amerikanischen Bürgerkrieges erhielten eine Perkussionsanalgesie für Amputationsstumpfschmerzen. In der Therapie chronischer Schmerzzustände wird zu wenig der Stellenwert von Vibratoren beachtet. Für die Vibration erscheint eine Frequenz von 100 Hz wünschenswert, die in der Nähe oder distal der Schmerzstelle aufzubringen ist, mindestens einen Druck von 69 kpa haben und ungefähr 45 Minuten dauern sollte. Niedrigere Frequenzen, geringerer Antreffsdruck oder kürzere Behandlungsdauer mindern die Wirksamkeit. In einigen Fällen steigert die Vibrationsmassage den Schmerz. Chronische Schmerzzustände sprechen besser als Akutschmerzen auf Vibration an. Über den Wirkungsmechanismus existieren nur Mutmaßungen. Die Opioidausschüttung wird jedoch nicht mit Vibration angeregt. Heutzutage findet die transkutane Nervenstimulation für Analgesie vielfach Anwendung. Vibrationstherapie hat den Vorteil, einfach, unbedenklich und hoch wirksam zu sein und dabei wenig zu kosten (Lancet 339 [1992], 1513).


© 1992 arznei-telegramm

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