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Optimale Low-Dose-Therapie mit Azetylsalizylsäure (ASPIRIN u.a.): Hochdosen von 1.500 mg Azetylsalizylsäure (ASS, ASPIRIN u.a.), wie sie für einige Präparate wie COLFARIT zur Thrombozytenaggregationshemmung empfohlen werden, sind heute überholt und unnötig riskant (vgl. Arzneimittelkursbuch '92/93, Seite 324). Täglich 75 mg Azetylsalizylsäure senken das Infarktrisiko und die Mortalität von Patienten mit instabiler Angina pectoris. 100 mg ASS täglich geben antithrombotischen Schutz nach aortokoronarer Bypass-OP (vgl. a-t 4 [1990], 39), und 160 mg ASS pro Tag mindern das Risiko, an akutem Myokardinfarkt zu sterben (vgl. a-t 3 [1990], 30 und 11 [1990], 97). Zur Prophylaxe von transitorischen ischämischen Attacken und Schlaganfällen werden üblicherweise 300 mg ASS empfohlen, aber auch 30 mg sollen ausreichen (vgl. a-t 11 [1991], 104). Wird eine rasche Hemmung der Thrombozytenaggregation von Beginn der Behandlung an gewünscht – so etwa nach aortokoronarer Bypass-OP –, sollten initial 160 mg einer schnell absorbierbaren Zubereitung eingenommen werden. ASS hemmt die Synthese von Thromboxan-A2, das die "Klebrigkeit" der Blutplättchen verursacht, irreversibel für deren restliche Lebensdauer von bis zu acht Tagen. Die antithrombotische Wirkung bleibt daher auch dann bestehen, wenn Patienten an einem oder zwei Tagen die Einnahme vergessen. ASS kann auch intermittierend alle zwei (bis drei) Tage eingenommen werden. Dann aber würde eine vergessene Dosis den antithrombotischen Schutz gefährden (KEARON, C., J. HIRSH: Arch. Intern. Med. 153 [1993], 700 / ati d).


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