Thrombolyse nach Herzinfarkt auch für Zuckerkranke mit Retinopathie: Ein Herzinfarkt verläuft oft schwer und hat eine schlechtere Prognose, wenn ein Diabetes mellitus besteht. Obgleich Zuckerkranke offenbar mehr von der Lyse-Therapie profitieren als Nichtdiabetiker, wird ihnen häufiger diese Behandlung vorenthalten. Gefürchtet sind vor allem Netzhautblutungen bei Retinopathie (s. auch a-t 12 [1990], 108). Die Sorge ist offenbar unbegründet: In drei großen Studien zur Thrombolyse bei über 80.000 Patienten, darunter 11% Diabetiker, hinterläßt die Behandlung keine Schäden an den Augen. Von den 146 Zuckerkranken einer weiteren Untersuchung darunter 7% mit Retinopathie erleidet keiner eine Netzhautblutung. Nach Meinung der Autoren soll eine Retinopathie kein Anlaß sein, Herzinfarktpatienten mit Diabetes mellitus von einer Thrombolyse auszuschließen (WARD, H., J. S. YUDKIN: Brit. Med. J. 310 [1995], 3/ati d). |
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