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Ein "Massen-Plazebo" mit Folgen? – Herzinfarkt unter Liponsäure (ALPHA-VIBOLEX u.a.)-Infusion: Eine 79jährige Zuckerkranke mit koronarer Herzkrankheit, Bluthochdruck und Herzinsuffizienz erhält vom Hausarzt zur Behandlung einer Neuropathie Liponsäure (ALPHA-VIBOLEX u.a.). Während der langsam laufenden Infusion entwickelt sie infarkttypische Symptome. Nach Aufnahme als Notfall wird in einer Klinik ein akuter Vorderseitenwand-Infarkt festgestellt. Trotz Lyse-Therapie klagt die Patientin weiterhin wiederholt über Angina pectoris. Das linke Herz dekompensiert. Erst einen Monat nach dem lebensbedrohlichen Ereignis kann die alte Dame in subjektiv gutem Allgemeinzustand entlassen werden (NETZWERK-Bericht 7723). Berliner Kollegen berichten über Stenokardien, Luftnot, beschleunigten Herzschlag, Muskelkrämpfe und Juckreiz bei einer 57jährigen sechs Stunden nach Infusion von Liponsäure (5699). Während sich mit optimaler Stoffwechseleinstellung eine diabetische Neuropathie im Frühstadium behandeln läßt, fehlen überzeugende Nutzenbelege für die Verwendung von Liponsäure (a-t 3 [1994], 26). Mit fast einer Million Verordnungen lag das Erstanbieter-Präparat THIOCTACID 1993 auf Rang 174 der meistverordneten Arzneimittel.


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