Verhindern Lichtschutzmittel Hautkrebs? Ultraviolette Strahlung fördert Sonnenbrand, frühzeitige Hautalterung und Hautkrebs. Basaliome und maligne Melanome scheinen durch starke intermittierende Sonnenbestrahlung gefördert zu werden. Plattenepithelkarzinome finden sich hingegen am häufigsten bei Personen mit hoher kumulativer Sonnenexposition (Bauarbeiter, Landwirte). Insbesondere um Sonnenbrand zu verhindern, wurden Lichtschutzmittel entwickelt. Zusätzlich wird erhofft, dass diese auch die Gefährdung durch Hautkrebs verringern. Ob Lichtschutzmittel Melanome verhindern können, ist bislang nicht durch prospektive Studien untersucht. Retrospektive Fall-Kontroll-Untersuchungen deuten auf einen schützenden Effekt hin (Drug Ther. Bull. 36 [1998], 49). Studien zur Vorbeugung von Plattenepithelkarzinomen durch Lichtschutzmittel fehlen. Die Häufigkeit aktinischer Keratosen, einer gutartigen Hautveränderung, die in ein Plattenepithelkarzinom übergehen kann, ist bei Anwendung von Sonnenschutzmitteln geringer (THOMPSON, S. C. et al.: N. Engl. J. Med. 329 [1993], 1147). Dicht gewebte Kleidung, Sonnenhut sowie Aufenthalt im Schatten vor allem zur Mittagszeit schützen vor UV-Strahlen. Zusätzlich können Sonnenschutzmittel verwendet werden, die sowohl UVA als auch UVB blockieren (a-t 7 [1994], 62). Wer Lichtschutzmittel lediglich dazu benutzt, den Aufenthalt in der Sonne zu verlängern, gefährdet den erwünschten protektiven Effekt (a-t 7 [1996], 65). Die verbreitete Verwendung starker Lichtschutzmittel hat auch Schattenseiten. Die Wirkstoffe finden sich inzwischen nicht nur in Fischen aus Baggerseen, sondern auch in der Muttermilch, - Red. |
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