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Kurz und bündig

Was bringt die "Milieusanierung" bei Hausstauballergie? Asthmapatienten mit Hausstauballergie erhalten üblicherweise den Ratschlag, die Exposition gegenüber Milben und deren Ausscheidungsprodukten durch "Milieusanierung" zu reduzieren. Die dafür empfohlenen Maßnahmen umfassen die Behandlung von Matratzen und textilem Mobiliar mit Akariziden (ACAROSAN u.a.) sowie physikalische Maßnahmen wie milbendichte Bettbezüge (Encasings), Umgestaltung der Wohnung durch Verzicht auf Teppichböden sowie Luftfiltersysteme. Eine Metaanalyse lässt jetzt erkennen, dass sich mit solchen Methoden weder klinische Symptome noch physiologische Parameter, z. B. die Spitzenflussrate bei forcierter Ausatmung (PEF), relevant bessern (GØTZSCHE, P. C. et al.: Brit. Med. J. 317 [1998], 1105). Eine Erklärung für die enttäuschenden Resultate könnte darin liegen, dass von den 23 ausgewerteten Studien nur 6 eine erfolgreiche Verminderung der Exposition gegen Milben oder Milbenantigene belegen, einem möglicherweise entscheidenden Kriterium für Effektivität. Aber selbst diese Untersuchungen lassen keine eindeutige Besserung der klinischen Symptome erkennen (STRACHAN, D. P.: Brit. Med. J. 317 [1998], 1096). Aufgrund der noch ungenügenden Datenlage können somit selbst Maßnahmen, die die Allergenexposition effektiv verringern, wie milbendichte Bettbezüge, nicht als nützlich bezeichnet werden. Größere kontrollierte Studien sind abzuwarten, - Red.


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