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Doppelbilder unter CSE-Hemmern: Unter Einnahme des Cholesterinsynthese-Hemmers Lovastatin (MEVINACOR) entwickelt ein Arzt Sehstörungen mit Doppelbildern, die sich nach Absetzen bessern (NETZWERK-Bericht 9741). Später wird erneut ein CSE-Hemmer verordnet, diesmal Simvastatin (ZOCOR u.a.). Eineinhalb Jahre später macht Doppeltsehen das Tragen einer Prismabrille erforderlich. Als der Arzt nach insgesamt zwei Jahren die Einnahme beendet, gehen die Sehstörungen zurück. Vier Wochen später wird die Prismabrille nicht mehr gebraucht (NETZWERK-Bericht 9740). Bereits 1991 hatte das damalige Bundesgesundheitsamt (BGA) Kenntnis von mehreren Einzelberichten und aufgefordert, Augenmuskellähmungen in Verbindung mit CSE-Hemmern zu berichten (BGA: Pharm. Ztg. 136 [1991], 768). Der Vorstoß blieb ohne Folgen für die Gebrauchsinformation. Die Rote Liste 1998 nennt für Lovastatin lediglich "Verschwommensehen" und deklariert für die beiden Simvastatin-Präparate DENAN und ZOCOR keine Störeffekte an den Augen. In den USA werden Anwender auf die Möglichkeit verstärkter Linsentrübung (vgl. a-t 7 [1990], 67), Verminderung der Sehschärfe (Amblyopie) sowie Augenmuskellähmung als Stoffgruppen- Effekte der CSE-Hemmer hingewiesen (KASTRUP, E. K. [Hrsg.]: "Facts and Comparisons", St. Louis [USA], Sept. 1998, Seite 171u).


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