logo
logo
Die Information für medizinische Fachkreise
Neutral, unabhängig und anzeigenfrei
vorheriger Artikela-t 1999; Nr. 2: 27nächster Artikel
Kurz und bündig

Schattenseiten von Sonnencreme: Kinder in Mittel- und Südeuropa, die häufig Sonnencreme verwenden, scheinen vermehrt Hautnaevi zu entwickeln. Diese gelten als Risikofaktor für die Entstehung des malignen Melanoms. Zu dieser nachdenklich stimmenden Schlussfolgerung kommen die Autoren einer multizentrischen Beobachtungsstudie an Erstklässlern (AUTIER, P. et al.: J. Natl. Cancer Inst. 90 [1998], 1873, vgl. a-t 7 [1996], 65). Tragen Kinder häufig Hemd und Hose in der Sonne, findet sich eine geringere Zahl von Naevi. Der Sonnenschutzfaktor der Creme beeinflusst die Zahl der Hautveränderungen nicht. Kinder, die sich selten eincremen und häufig Sonnenbrände haben, weisen ein besonders hohes Risiko auf, Naevi zu entwickeln. Gleiches gilt überraschenderweise auch für Kinder, die sehr häufig Lichtschutzmittel benutzen und noch nie einen Sonnenbrand hatten. Der Gebrauch von Sonnencreme verleitet offensichtlich dazu, länger "ungeschützt" in der Sonne zu bleiben, da Warnzeichen wie Sonnenbrand verhindert werden. Die Untersuchung unterstreicht das gängige Missverständnis, sich bzw. Kinder allein durch Benutzen von Sonnencreme vor Hautschäden schützen zu wollen. Wer dicht gewebte Kleidung und einen breitkrempigen Sonnenhut trägt sowie die sonnenintensive Mittagszeit im Schatten überbrückt, beugt hingegen gesundheitsverträglich vor, -Red.


© 1999 arznei-telegramm

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen ist nur mit Genehmigung des arznei-telegramm® gestattet.

vorheriger Artikela-t 1999; Nr. 2: 27nächster Artikel