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Kontinuierlich positiver Atemwegsdruck bei obstruktiver Schlafapnoe: Als Minimalkriterien des Schlafapnoe-Syndroms gelten Tagesmüdigkeit und mehr als fünf Atempausen pro Stunde bei Untersuchung im Schlaflabor. Bis zu 4% der Männer und 2% der Frauen im mittleren Alter sind betroffen (YOUNG, T. et al.: N. Engl. J. Med. 328 [1993], 1230). Die Atemunterbrechungen entstehen durch Kollaps des Pharynx, der die oberen Atemwege verlegt. Kurzfristiges Aufschrecken aus dem Schlaf stellt die Spannung der Rachenmuskulatur wieder her, unterbricht gleichzeitig aber den normalen Schlafverlauf. Über die Nase applizierter kontinuierlicher positiver Atemdruck (NCPAP) gilt als Standardtherapie bei obstruktiver Schlafapnoe. In einer systematischen Übersicht von 1997 wird jedoch bemängelt, dass kontrollierte Studien zur Beurteilung der Wirksamkeit fehlen und eine Verringerung kardiovaskulärer Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen und pulmonale Hypertonie sowie von Straßenverkehrsunfällen nicht nachgewiesen ist (WRIGHT, J. et al.: Brit. Med. J. 314 [1997], 851). In der ersten kontrollierten Studie mit adäquater Plazebobehandlung erhalten 107 Patienten eine einmonatige NCPAP-Therapie entweder mit therapeutischem Druck, zumeist zwischen 7 und 13 cm H2O, oder mit subtherapeutischem Druck von 1 cm H2O. Alle primären Zielkriterien wie subjektive Einschätzung der Schläfrigkeit, objektive Wachheitstests und mittels standardisierter Testverfahren bewertete Vitalität und psychisches Befinden bessern sich in der Verumgruppe stärker als unter Plazebo. So verschwindet das Gefühl exzessiver Schläfrigkeit bei drei von vier verglichen mit einem von vier Patienten unter Scheinbehandlung. Die Patienten empfinden sich am nächsten Tag um so wacher, je länger sie die Atemmaske nachts getragen haben. Neben Gewichtsreduktion und Meiden von Alkohol trägt auch die Überdruckbeatmung wirksam zur Besserung der obstruktiven Schlafapnoe bei (JENKINSON, C. et al.: Lancet 353 [1999], 2100 / ati d).


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