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Kurz und bündig

Schlechter Sitz von Fahrradhelmen verringert Sicherheit: Fahrradhelme können bei einem Unfall das Risiko einer Verletzung des Kopfes und des Gehirns um 70% bis 80% verringern. Bis zu einer Aufprallgeschwindigkeit von 15 km/h schützen sie weitgehend vor Schädelhirntraumata, aber auch bei höherer Geschwindigkeit mindern sie Wahrscheinlichkeit und Schwere von Kopfverletzungen (SCHRIEVER, J.: intern. praxis 39 [1999], 493). Warum trotz Helmschutz Verletzungen auftreten, wird in einer amerikanischen Fall-Kontroll-Studie bei über 1.700 Kindern untersucht. Die Kinder, die den Sitz ihres Helms selbst als mäßig bis schlecht einschätzen, haben ein doppelt so hohes Verletzungsrisiko wie diejenigen, die über gute bis sehr gute Passgenauigkeit berichten. Wichtigster Indikator für Verletzungsgefahr ist die Helmbreite (Querdurchmesser von Ohr zu Ohr). Bei Kindern mit Kopfverletzung ist die Helminnenkante deutlich häufiger seitlich mehr als zwei Zentimeter vom Kopf entfernt verglichen mit Kindern der Kontrollgruppe (47% versus 20%). Möglicherweise lassen zu große Helme eher Beschleunigungsverletzungen des Gehirns zu, oder sie verrutschen beim Sturz, so dass Teile des Kopfes ungeschützt bleiben (RIVARA, F. P. et al.: Injury Prevention 5 [1999], 194). Beim Kauf von Kinderhelmen ist deshalb besonders auf guten seitlichen Sitz zu achten. Die Helme sollten aus diesem Grund nicht auf Zuwachs gekauft werden, selbst wenn sie mittels Riemen gut zu befestigen sind, -Red.


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