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Tod nach Antihistaminikum Fexofenadin (TELFAST): Eine Stunde nach Einnahme einer Tablette Fexofenadin (TELFAST) zusätzlich zur Dauertherapie mit dem Antiarrhythmikum Sotalol (SOTALEX u.a.) verschlechtert sich das Befinden eines Patienten. Trotz Reanimationsversuchs verstirbt er kurze Zeit später (NETZWERK-Bericht 10.164). Fexofenadin ist das wirksame Abbauprodukt von Terfenadin (TELDANE u.a.), das wegen arrhythmogener Eigenschaften in den USA und vielen europäischen Ländern aus dem Handel gezogen wurde (vgl. a-t 1 [1998], 10). Zweifel an der angeblich fehlenden Kardiotoxizität von Fexofenadin äußerten wir wenige Monate nach seiner Markteinführung, als uns über Herzstolpern am Morgen nach Einnahme berichtet wurde (9555, vgl. a-t 7 [1998], 67]. Niederländische Klinikärzte beobachten nun reproduzierbare QT-Verlängerungen, die sich nach Absetzen normalisieren: Ein 67-jähriger Mann mit leichter Hypertonie und unbehandelter Linksherzinsuffizienz bricht nach zweimonatiger Einnahme von Fexofenadin bewusstlos zusammen. Im Reexpositionsversuch ereignet sich nach wenigen Tagen eine polymorphe ventrikuläre Tachykardie. Wegen Kammerflimmerns muss der Patient defibrilliert werden (PINTO, Y. M. et al.: Lancet 353 [1999], 980; 2072 und 354 [1999], 683). Wir halten erhöhte Aufmerksamkeit, insbesondere bei herzkranken Personen, für ratsam.


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Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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