Nochmals - cave Hochdosis-Chemotherapie bei Brustkrebs: Sind Krebsforscher (z.B. HERRMANN; a-t 1999;
Nr. 9: 89-90) besonders anfällig für Fälschungen - vor allem, wenn es um Brustkrebs geht? Datenmanipulationen in einem grundlegenden
Vergleich zwischen Teil- und Totalentfernung der Brust (ROBERTS, J.: BMJ 1994; 308: 809-10) und bei der Erprobung des Antiöstrogens Tamoxifen
(NOLVADEX u.a.; ANGELL, M., KASSIRER, J.P.: N. Engl. J. Med. 1994; 330: 1448-9) blieben ohne Konsequenzen für die Behandlungsempfehlungen, weil die
Ergebnisse unter Ausschluss der gefälschten Daten neu berechnet wurden. Die Resultate von zwei Positivstudien zur Hochdosis-Chemotherapie (HDCT) bei
Mammakarzinom lassen sich hingegen nicht mehr aufrecht halten: Die beiden einzigen Untersuchungen, in denen HDCT bei metastasiertem Brustkrebs Nutzen
zugeschrieben wird, erweisen sich als manipuliert. Beispielsweise wurden Kontrollpatientinnen offensichtlich nicht nach vorgesehenem Protokoll behandelt. Alle
anderen Studien lassen keinen Vorteil für HDCT im Vergleich zu konventioneller Chemotherapie erkennen (FARHAM, B., BRADBURY, J.: Lancet 2000; 355:
553/ati d; a-t 1999; Nr. 5: 55). Die Erprobung von Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierendem Faktor (GM-
CSF) in Verbindung mit HDCT bei Mammakarzinom wurde nach Bekanntwerden des Datenbetrugs gestoppt (Scrip 2000; Nr. 2504: 19). Von der Hochdosis-
Chemotherapie, die die Lebensqualität stark beeinträchtigt, ist bei Frauen mit metastasiertem Brustkrebs abzuraten, -Red.
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