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Herzschäden auch unter Neuroleptikum Olanzapin (ZYPREXA)? Ein 41-jähriger Mann klagt unter täglich 5 mg Olanzapin (ZYPREXA) über Herzbeschwerden. Im EKG finden sich leichte ST-Streckenveränderungen. Typisch für einen Herzinfarkt sind die Enzyme CK, GOT und LDH erhöht. Die Koronarangiografie bleibt unauffällig (NETZWERK-Bericht 10.393). Unter dem strukturverwandten Clozapin (LEPONEX u.a.) werden neben anderen Herzschäden wie Myokarditis oder Kardiomyopathie (a-t 2000; 31: 16) auch Herzinfarkte beobachtet. Auf unsere konkrete Frage, wie viele Berichte zu Herzinfarkten in Verbindung mit dem atypischen Neuroleptikum Olanzapin bekannt sind, weicht der Hersteller aus: "Aus den wenigen Berichten" ergebe sich "kein ursächlicher Zusammenhang mit Herzinfarkten" (Lilly: Schreiben vom 3. Febr. 2000). Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte liegen zwei Berichte über Herzinfarkt und einer über Kardiomyopathie vor (BfArM: Schreiben vom 2. März 2000). Da Olanzapin die QTc-Zeit verlängern kann, ist Vorsicht geboten, wenn es mit anderen QTc-verlängernden Medikamenten eingenommen wird, beispielsweise mit dem Prokinetikum Cisaprid (PROPULSIN u.a.; a-t 2000; 31: 24), den Gyrasehemmern Sparfloxacin (ZAGAM) und Moxifloxacin (AVALOX; a-t 1999; Nr. 11: 120) oder dem Antihistaminikum Terfenadin (TELDANE u.a.; a-t 1998; Nr. 1: 10).

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