Kardiovaskuläre Erkrankungen unter Sexualhormonen nach den Wechseljahren: Entgegen anders lautender indirekt ermittelter
epidemiologischer Befunde kommt die erste randomisierte Studie (HERS*) zum Einfluss von Sexualhormonen nach den Wechseljahren auf Herz-Kreislauf-
Erkrankungen zu negativem Ergebnis: Die Einnahme schützt Frauen mit koronarer Herzkrankheit nicht vor Herzinfarkt. Im ersten Einnahmejahr nimmt die
Häufigkeit sogar zu (a-t 1998; Nr. 9: 83). Ein geringer nicht signifikanter Anstieg kardiovaskulärer
Erkrankungen unter Hormonen gegenüber Plazebo wird jetzt laut erster Zwischenauswertung auch in der WHI*-Studie beobachtet. Die WHI ist ein
epidemiologisches Langzeitprojekt, das eine randomisierte und eine epidemiologische Studie mit insgesamt 160.000 Frauen umfasst und voraussichtlich 2007
beendet wird. Am randomisierten Studienarm zur Prüfung von Sexualhormonen nehmen mehr als 27.000 Frauen teil (LARKIN, M.: Lancet 2000; 355: 1338,
Scrip 2000; Nr. 2530: 22). In einer kleinen randomisierten Untersuchung mit 300 herzkranken Frauen, die An-fang des Jahres auf einem Kongress vorgestellt wurde,
bringen Hormone offenbar ebenfalls keinen Nutzen. Unter Verum soll die Atherosklerose nach koronarangiografischen Befunden innerhalb von drei Jahren
ebenso fortschreiten wie unter Plazebo (Scrip 2000; Nr. 2525: 21/ati d).
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