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celecoxib (celebrex): ohne vorteil, aber vermehrt kardiovaskuläre ereignisse
 
CELECOXIB (CELEBREX): OHNE VORTEIL, ABER VERMEHRT KARDIOVASKULÄRE EREIGNISSE

In jüngster Zeit wurden zwei Studien veröffentlicht, die die bessere Verträglichkeit von Cox-2-Hemmern gegenüber herkömmlichen NSAR belegen sollen. In der VIGOR*-Studie erleiden jedoch unter Rofecoxib (VIOXX) viermal so viele Personen einen Herzinfarkt wie unter Naproxen (PROXEN u.a.; vgl. a-t 2000; 31: 107). Dies verstärkt pharmakologisch begründbare Bedenken, "Coxibe" könnten das Risiko thromboembolischer kardiovaskulärer Ereignisse steigern. Die veröffentlichten Daten der CLASS**- Studie mit Celecoxib (CELEBREX) schienen dies zunächst nicht zu bestätigen. Nach einer erneuten Auswertung von Mitarbeitern der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA kommen jedoch ischämische kardiovaskuläre Ereignisse auch unter Celecoxib häufiger vor als unter den Vergleichs-NSAR. Besonders ausgeprägt ist dieser Effekt bei Patienten, die keine Azetylsalizylsäure (ASPIRIN u.a.) einnehmen. Unter dem Cox-2-Hemmer entwickeln mehr Personen Vorhofflimmern, Angina pectoris oder einen Herzinfarkt.

Beim primären Endpunkt Ulkuskomplikationen schneidet Celecoxib in der CLASS-Studie nicht besser ab als Ibuprofen (BRUFEN u.a.) oder Diclofenac (VOLTAREN u.a.). Selbst bei kombinierter Auswertung von Geschwüren plus Komplikationen des oberen Magen-Darm-Trakts lässt sich ein statistischer Vorteil nur gegenüber Ibuprofen belegen, nicht aber gegenüber Diclofenac. Ein Beraterkomitee der FDA kommt daher zu dem Schluss: Celecoxib bietet hinsichtlich gastrointestinaler Toxizität und globaler Verträglichkeit keine Vorteile gegenüber herkömmlichen NSAR.

Scrip 2000; Nr. 2616: 19/ati d

*

VIGOR = VIOXX gastrointestinal Outcomes Research

**

CLASS = Celecoxib long-term Arthritis Safety Study



 
© Redaktion arznei-telegramm
blitz-a-t 16. Februar 2001

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