PATIENTENINFORMATION ZU HAUTKREBS - trojanische Pferdchen der Pharmaindustrie? |
Die Firma Essex verteilt derzeit Broschüren unter dem Titel "Hautkrebs" mit den Untertiteln "Vorbeugung,
Früherkennung, Diagnose, Behandlungsmöglichkeiten, Lexikon und Adressen".1 Schaut man sich die aufwändig gestaltete
Broschüre näher an, fällt auf, dass von den etwa 22 Seiten, die dem Melanom gewidmet sind, gut die Hälfte auf die Darstellung des Einsatzes
von Interferon bzw. Interferon alfa-2b (INTRON A) entfallen. Dabei wird der Eindruck erweckt, dass die Behandlung mit Interferon schon ab einer Tumordicke von
1,5 mm durchgeführt werden muss (S. 34). Diese Annahme wird jedoch durch keine einzige plazebokontrollierte Studie gestützt, weil es solche Studien
nicht gibt.2 Bisherige Untersuchungen belegen für niedrige oder mittlere Dosierungen dieser Substanzen lediglich eine gewisse Verlängerung des
rezidivfreien Intervalls, nicht jedoch einen Überlebensvorteil. |
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