LINEZOLID (ZYVOXID) GEGEN GRAM-POSITIVE BAKTERIEN |
Mit Linezolid (ZYVOXID) ist seit Oktober 2001 in Deutschland ein Antibiotikum gegen gram-positive Erreger aus der neuen Stoffgruppe der Oxazolidinone
erhältlich. Linezolid ist bei ambulant und im Krankenhaus erworbenen Pneumonien sowie bei schweren Haut- und Weichteilinfektionen für die Behandlung
in der Klinik zugelassen.1 STÖRWIRKUNGEN: Das blutschädigende Potenzial von Linezolid fällt auf. Der knochenmarkdepressive Effekt nach längerer
Anwendung erinnert an Chloramphenicol (PARAXIN u.a.). Auch Wirkmechanismus und Merkmale der chemischen Struktur weisen Parallelen zu Chloramphenicol
auf.5,6 Mit Thrombozytopenie ist bei 2% der Behandelten zu rechnen.2 Anämie, Leukozytopenie, Neutropenie und Panzytopenie kommen
vor.1,7,8 Längere Behandlungsdauer, schwere Niereninsuffizienz, zuvor bestehende Blutschädigung sowie blutschädigende Komedikation
erhöhen das Risiko.1,7 Das Blutbild ist deshalb wöchentlich zu kontrollieren und die Behandlung gegebenenfalls abzubrechen.1
KOSTEN: Bei der empfohlenen Tagesdosis von zweimal täglich 600 mg (per os sowie i.v.) kostet ein Behandlungstag mit 388 DM bzw. 444 DM 30% bis 180% mehr als für Vancomycin (tgl. 157 DM bzw. 305 DM). FAZIT: Linezolid (ZYVOXID) ist ein Reserveantibiotikum aus der neuen Stoffgruppe der Oxazolidinone zur Behandlung von Infektionen durch gram-positive Erreger. Die publizierten klinischen Erfahrungen sind gering. Überlegenheit gegenüber Vancomycin (VANCOMYCIN LILLY CP u.a.) ist nicht belegt. Dieses bleibt Standard gegen multiresistente Erreger. Linezolid kommt nur bei Resistenzen gegen Vancomycin in Betracht. Auffällige blutschädigende Effekte erinnern an Chloramphenicol. Besondere Vorsicht und Zurückhaltung erscheinen angebracht. Mit Tageskosten von über 400 DM ist Linezolid bis zu zweieinhalbfach so teuer wie Vancomycin. |
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