AFA-ALGE GEGEN HYPERAKTIVITÄT (ADHS)? |
Ein Patient von mir, fünf Jahre alt, ist unruhig bis hyperaktiv und die Mutter behandelt ihn mit der AFA-Alge. Seitdem sei er ruhiger
geworden und sei - und dies bestätigt auch der Kindergarten - besser zu "führen". Nun habe ich gehört, dass die Einnahme der Alge aus
neurologischen Gründen gar nicht so risikolos sein soll, wie die Firma vorgibt... Können Sie mir weiterhelfen?
Die aus dem Klamath Lake (Oregon, USA) geerntete Blaualge (oder Blaugrünalge) Aphanizomenon flos-aquae (AFA-Alge) wird als
Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Die den Algen zugeschriebenen Effekte sind abstrus. So sollen darin enthaltene Polypeptide Umweltgifte binden und
sogar aus dem Gehirn abtransportieren.1 Die Algen sollen bei Depressionen, Schlafstörungen, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom
(ADHS) u.a. helfen.2 Sobald jedoch arzneiliche Indikationen beansprucht werden, ist eine Zulassung als Arzneimittel erforderlich und das Produkt ohne
diese nicht verkehrsfähig. Für die behaupteten medizinischen Wirkungen gibt es "keinerlei wissenschaftliche Belege".2 Die Verwendung von
AFA-Algen bei ADHS "ist Quacksalberei".3 |
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