Fortsetzung: das Geschäft mit MRSA - Auch die Firma Bode (Hamburg) hat nun festgestellt, dass man mit MRSA* Geld machen kann und
empfiehlt STELLISEPT SCRUB - "das Plus an Sicherheit" - zur antiseptischen Körperwaschung. STELLISEPT SCRUB ist jedoch weder ein
Desinfektionsmittel noch ein Arzneimittel, sondern ein Kosmetikum, dessen Rezeptur in ihren Details nicht offengelegt werden muss. Auf Anfrage nach klinischen
Studien zur Wirksamkeit von STELLISEPT SCRUB teilt die Firma mit, dass bisher "lediglich dokumentierte Einzelfälle von MRSA-Patienten vorliegen, die
noch nicht als klinischer Beleg der Dekontamination von MRSA-Patienten geeignet sind" (Bode Chemie: Schreiben vom 19. Dez. 2001). Der Nachweis der
Wirksamkeit des Mittels beruht wie auch bei anderen Präparaten (SKINSAN-SCRUB, Henkel; SANALIND, Fresenius) im Wesentlichen auf In-vitro-Versuchen.
Den Herstellern sind offensichtlich die zahlreichen Literaturhinweise entgangen, dass zwischen In-vitro-Effekten von Anti-MRSA-Substanzen und Wirksamkeit beim
Patienten erhebliche Unterschiede bestehen können. Es ist unverantwortlich, die zunehmende MRSA-Problematik mit Präparaten bekämpfen zu
wollen, deren klinische Wirksamkeit nicht hinreichend nachgewiesen ist (F. DASCHNER). - In einem als "Gegendarstellung" bezeichneten Kommentar
will die Firma Henkel-Ecolab angeblich "sachlich falsche" Behauptungen zur Bewertung des Triclosan-haltigen SKINSAN-SCRUB (a-t 2002; 33: 13-4) richtig stellen. Sie teilt mit: "Bei gezielter und korrekter Anwendung kann es ... nicht zu ...
Resistenzentwicklung kommen, da es sich bei SKINSAN SCRUB um ein nachgewiesenermaßen mikrobizides (also Mikroben abtötendes) Produkt handelt.
Resistenzentwicklung kann naturgemäß nur auftreten, wenn die mit einem Mittel in Kontakt tretenden Mikroben nicht absterben" (Henkel-Ecolab:
Schreiben vom 31. Januar 2002). Ob die Firma tatsächlich nicht weiß, dass es Resistenzentwicklung auch bei bakteriziden Substanzen und vor allem bei
subinhibitorischen Dosierungen gibt? -Red.
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