Aus für Venenmittel in Spanien: Die spanische
Arzneimittelbehörde nimmt 15 perorale "Venentonika" vom Markt, die mit Indikationen wie "venöse Insuffizienz" oder "schwere
Beine" angeboten werden. Betroffen sind Produkte, die Bestandteile wie Diosmin oder Troxerutin enthalten. Nach Auswertung der verfügbaren Daten zu
Wirksamkeit und Sicherheit wird den Mitteln eine negative Nutzen-Schaden-Bilanz attestiert. Studien zum Beleg eines hinreichenden Nutzens fehlen. Der Gebrauch
von 12 weiteren so genannten Venentonika wird auf maximal zwei bis drei Monate eingeschränkt (Scrip 2002; Nr. 2782: 6; Agencia Española del
Medicamento: Mitteilung vom 10. Sept. 2002**). "Venentonika" wie Diosmin (TOVENE) oder Troxerutin (TROXERUTIN-RATIOPHARM u.a.) erachten wir
als "zweifelhaftes Therapieprinzip" ("Arzneimittelkursbuch 2002/03", A.V.I. Berlin 2002, Seite 642-4). Wegen Gefährdung durch
Leberschäden durch den Cumarin-Bestandteil in der Troxerutin-Cumarin-Kombination ist das Verbot von VENALOT-DEPOT seit Jahren überfällig (a-t 1998; Nr. 12: 116). Die Verkaufszahlen von Venenmitteln sind in Deutschland rückläufig. Allerdings werden
von Troxerutin-haltigen Produkten jährlich immer noch mehr als 400.000 Packungen im Wert von 12 Millionen Euro (Apothekenverkaufspreis) abgesetzt, von
Diosmin (TOVENE) lediglich noch 8.000 Packungen (300.000 Euro).
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