Geschmacksstörungen nach Clopidogrel (ISCOVER, PLAVIX) und Ticlopidin (TIKLYD u.a.): Nach etwa vierwöchiger Einnahme des
Thrombozytenfunktionshemmers Clopidogrel (ISCOVER, PLAVIX) nimmt eine 65-Jährige beim Essen nur noch den Geschmack von "Eisen und Salz"
wahr. Wegen anhaltender Beeinträchtigung auch noch zwei Monate später wird ersatzweise Azetylsalizylsäure (ASPIRIN u.a.) verordnet. In der
Folgezeit bildet sich die Dysgeusie langsam zurück, ist jedoch zum Berichtszeitpunkt vier Monate später noch nicht ganz abgeklungen (NETZWERK-
Bericht 13.027). Der berichtende Neurologe weist darauf hin, dass er Beeinträchtigungen des Geschmacks während der Einnahme von Clopidogrel bereits
zum dritten Mal in seiner Praxis beobachtet hat, wobei sich das Befinden nach Absetzen jeweils besserte. Einer der drei Patienten habe bei Reexposition zum
wiederholten Mal über Geschmacksverlust geklagt (GOLKA, K. et al.: Lancet 2000; 355: 465-6). Für Ticlopidin (TIKLYD u.a.) liegt uns ein Bericht
über nahezu vollständigen Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes vor (8.152).* Die Fachinformationen für Ticlopidin und Clopidogrel nennen
Geschmacksstörungen als seltenes bzw. sehr seltenes Ereignis (z.B. Sanofi-Synthelabo: TIKLYD- bzw. PLAVIX-Fachinformation, Stand Febr. bzw. Okt. 2003).
In insgesamt sieben Berichten zu Geschmacksstörungen an das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wird dreimal eine Besserung
nach Absetzen von Clopidogrel bzw. Ticlopidin erwähnt** (BfArM: Schreiben vom 25. Nov. 2003).
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