NALTREXON UND/ODER ACAMPROSAT BEI ALKOHOLABHÄNGIGKEIT? | ||||||||||
Bitte nehmen Sie zur NALCAM-Studie1 Stellung. Besonders interessiert mich Ihre Beurteilung der dort gezogenen
"Schlussfolgerungen für die Praxis". In der an zwei Hamburger Kliniken durchgeführten plazebokontrollierten NALCAM-Studie wird der Einfluss des Opioidantagonisten Naltrexon (NEMEXIN),
des Alkoholentwöhnungsmittels Acamprosat (CAMPRAL) sowie der Kombination beider Wirkstoffe auf die Abstinenzrate von alkoholkranken Patienten
geprüft. Naltrexon ist in den USA und anderen Ländern, nicht jedoch in Deutschland, zur Rückfallprophylaxe nach Alkoholentwöhnung
zugelassen. 160 stationär behandelte, abstinente Patienten werden in die Dreimonats-Studie eingeschlossen. Innerhalb der letzten Woche vor Entlassung
beginnen sie mit der Einnahme der Studienmedikation. Während der folgenden ambulanten Phase werden sie einmal in der Woche verhaltenstherapeutisch
betreut. In allen mit Verum behandelten Gruppen erleiden weniger Patienten einen schweren Rückfall als unter Plazebo, definiert als Trinken von fünf oder
mehr "Standarddrinks" bei Männern, vier Drinks bei Frauen. Die Kombination ist der Monotherapie mit Acamprosat überlegen, jedoch nicht
besser als Naltrexon allein. Das Alkoholverlangen (Craving) wird in allen Behandlungsgruppen im Verlauf geringer. Nur für die Kombination ist der Unterschied zu
Plazebo signifikant. Auf Labormarker für Alkoholkonsum wie Gamma-GT, MCV und CDT* hat die Therapie keinen Einfluss.1
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