RIMONABANT UND SUIZIDALITÄT: | |||||||||||||||
Im Juni hat ein Beratergremium der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA aufgrund von Bedenken wegen psychiatrischer und
neurologischer Störwirkungen und Hinweisen auf erhöhte Suizidalität einstimmig gegen eine Zulassung von Rimonabant (ACOMPLIA) zur Gewichtsabnahme gestimmt (a-t 2007; 38: 72). Aus
dem gleichen Grund empfiehlt die europäische Arzneimittelbehörde EMEA jetzt Anwendungsbeschränkungen für den Cannabinoid-
Rezeptorantagonisten.1 Eine Überprüfung der Daten aus fünf Studien, die seit der Zulassung in Europa im Juni 2006 abgeschlossen
wurden, sowie der dem Hersteller Sanofi-Aventis in diesem Zeitraum gemeldeten Berichte über Depressionen und Suizidalität ergibt bei
Übergewichtigen eine Verdoppelung des relativen Risikos von Depressionen unter Rimonabant gegenüber Nichteinnahme. Die Rate depressiver
Erkrankungen oder Stimmungsänderungen mit depressiven Symptomen beträgt unter Rimonabant demnach bis zu 10%, bis zu 1% entwickeln
Suizidgedanken.2,3 Bei Patienten, die an schwerer Depression leiden oder Antidepressiva einnehmen, ist Rimonabant daher jetzt kontraindiziert. Aktuell
bestehende oder anamnestisch bekannte leichtere depressive Erkrankungen erfordern eine strenge Nutzen-Risiko-Abwägung. Patienten und Angehörige
sind auf die Gefahr von Depressionen und deren Anzeichen hinzuweisen. Treten entsprechende Symptome auf, ist die Behandlung sofort abzubrechen und
ärztlicher Rat einzuholen.3,4
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