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Doppelbilder - ein Gruppeneffekt der CSE-Hemmer

Ein Patient mit koronarer Herzkrankheit und Hypercholesterinämie klagt während der mehrmonatigen Einnahme von Pravastatin (PRAVASTATIN HEXAL u.a.) über Doppelbilder. Zwei Wochen nach Absetzen des CSE-Hemmers ist die Symptomatik deutlich rückläufig und der 73-Jährige nur noch durch leicht "verschmiertes" Sehen beeinträchtigt (NETZWERK-Bericht 13.637). Bereits vor zehn Jahren hatten wir drei Berichte über Diplopie in Verbindung mit Simvastatin (ZOCOR, Generika) bzw. Lovastatin (MEVINACOR, Generika) veröffentlicht (a-t 1998; Nr. 12: 116; 1999; Nr. 1: 17). Jetzt bestätigt eine aktuelle Auswertung von 256 Ereignissen mit Ptosis, Diplopie bzw. Ophthalmoplegie in Verbindung mit Statinen den Zusammenhang: In 62 Berichten ist eine Besserung der Symptome nach Absetzen dokumentiert. 14-mal verläuft ein Reexpositionsversuch positiv. Die Störwirkungen am Auge sind bei allen hierzulande im Handel befindlichen Statinen einschließlich dem seit Januar auch in Deutschland erhältlichen Rosuvastatin (CRESTOR, vgl. Seite 17) aufgetreten, außerdem unter Cerivastatin (LIPOBAY, außer Handel). Die Autoren vermuten, dass die von CSE-Hemmern bekannte Myositis auch die Augenmuskeln betreffen und so die Effekte am Auge bedingen kann (FRAUNFELDER, F.W.: Ophthalmol. 2008; 115: 2282-5). Entsprechende Hinweise vermissen wir in vielen Fachinformationen, z.B. von CRESTOR, SORTIS und ZOCOR.

© 2009 arznei-telegramm, publiziert am 13. Februar 2009

Autor: Redaktion arznei-telegramm - Wer wir sind und wie wir arbeiten

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