SIMVASTATIN AXCOUNT mit schlechtem Geschmack und Geruch
SIMVASTATIN AXCOUNT 20 mg Tabletten, die laut Anbieter geteilt werden dürfen, schmecken nach Halbierung „widerlich” nach Mottenpulver, berichtet ein Arzt (NETZWERK-Bericht 15.983). Die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) überblickt zwölf Berichte zu unangenehmem Geruch oder Geschmack von SIMVASTATIN AXCOUNT 20 mg und 40 mg Tabletten (AMK: Schreiben vom 17. Okt. 2011). Bei der Überprüfung von Tabletten einer der betroffenen Chargen, die für Nachuntersuchungen aufbewahrt wurden, wurde im Zentrallaboratorium der Deutschen Apotheker (ZL) die Geruchsbelästigung auf Eisenoxide zurückgeführt, die im Filmüberzug enthalten sind (axcount Generika: Schreiben vom 4. Aug. 2011). Dies erklärt jedoch nicht einen Geruch, der erst nach Halbierung auftritt. Das ZL empfiehlt, Medikamente mit „bekanntermaßen unangenehmem Eigengeruch” nach Entnahme aus der Verpackung einige Minuten offen liegen zu lassen (SCHLEGEL, L., KAUNZINGER, A.: Deutsche Apotheker Zeitung 2011; 151: 4094-5). Da jedoch der Geruch der meisten Wirkstoffe nicht allgemein bekannt sein dürfte und somit in der Regel unklar bleibt, ob ein schlechter Geruch z.B. auf eine Verunreinigung hinweist, kann es hilfreich sein, in der Apotheke nachzufragen. Reines Simvastatin ist übrigens geruchlos (ZL: Schreiben vom 28. Okt. 2011). Wegen ungewöhnlichen und modrigen Geruchs aufgrund von Verunreinigungen rief die indische Firma Dr. Reddy’s Laboratories in den USA 2011 und auch bereits 2010 Simvastatin-Tabletten zurück (FDA: Enforcement Report for August 10, 2011; http://www.fda.gov/Safety/Recalls/EnforcementReports/ucm267575.htm. Die Firma axcount Generika gehört zur axicorp GmbH, die bis vor Kurzem eine Tochter der ebenfalls in Indien ansässigen Firma Biocon war. Auf unsere Anfrage, wo SIMVASTATIN AXCOUNT Tabletten hergestellt werden, erhielten wir von axcount Generika keine Antwort. Wir raten davon ab, ungewohnt riechende Arzneimittel einzunehmen, auch wenn sich der Geruch mit der Zeit verflüchtigt, –Red.
© 2011 arznei-telegramm, publiziert am 4. November 2011
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