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Therapiekritik

TRANEXAMSÄURE (CYKLOKAPRON U.A.) BEI TRAUMATISCH BEDINGTEN BLUTUNGEN
… Stellenwert unklar

2010 wurde die mit mehr als 20.000 Patienten große CRASH-2-Studie publiziert, nach der das intravenös verabreichte Antifibrinolytikum Tranexamsäure (CYKLOKAPRON u.a.) die Sterblichkeit bei Trauma mit schwerer Blutung oder hohem Blutungsrisiko signifikant um 1,5% senkt (von 16% unter Plazebo auf 14,5%; a-t 2010; 41: 83). Einen Nutzen hat Tranexamsäure dabei offenbar nur, wenn es innerhalb von drei Stunden nach dem Unfall verabreicht wird.1,2 Anbieter Pfizer wollte damals prüfen, ob die Daten der CRASH-2-Studie für eine Indikationserweiterung ausreichen.3 Tranexamsäure-Injektionslösung ist für Blutungen bei Hyperfibrinolyse, nicht aber generell für traumatisch bedingte Blutungen zugelassen. Dieser Zulassungsstatus hat sich bis heute nicht geändert.4 Seit 2013 wird das Antifibrinolytikum jedoch in der Leitlinie der europäischen Task Force for Advanced Bleeding Care in Trauma basierend auf der CRASH-2-Studie mit höchstem Empfehlungsgrad für alle Traumapatienten mit erheblicher Blutung oder hohem Blutungsrisiko empfohlen.5 Auch hierzulande wird Tranexamsäure bereits in Protokolle der Traumaversorgung aufgenommen.

Der therapeutische Stellenwert des Antifibrinolytikums bei Traumablutungen ist jedoch keineswegs geklärt.  mehr 

© 2015 arznei-telegramm, publiziert am 16. Oktober 2015

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