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PML UNTER MS-MITTEL DIMETHYLFUMARAT AUCH BEI LEICHTER LYMPHOPENIE

Das 2014 zur Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) eingeführte perorale Dimethylfumarat-Präparat TECFIDERA ist mit 6,7 Millionen Tagesdosen inzwischen das nach Betainterferonen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen am häufigsten in der Indikation verordnete Basismittel.1 Nachdem 2013 mehrere Erkrankungen an progressiver multifokaler Leukenzephalopathie (PML) in Verbindung mit Dimethylfumarat-haltigen Psoriasis-Mitteln (FUMADERM u.a.) bekannt geworden waren (a-t 2013; 44: 47-8), gab es einen ersten Bericht über PML unter TECFIDERA noch im Jahr der Markteinführung (a-t 2014; 45: 112). Die Häufigkeit einer PML unter Dimethylfumarat bei MS wird aktuell auf 1: 50.000 geschätzt und ist damit etwa dreimal geringer als unter Fingolimod (GILENYA; vgl. a-t 2013; 44: 83-4) und 100-mal geringer als unter Natalizumab (TYSABRI; vgl. a-t 2012; 43: 23-4).2 Bisher unter Dimethylfumarat bei MS bekanntgewordene PML-Erkrankungen sind alle in Verbindung mit einer mindestens mäßigen Lymphopenie (unter 800/µl) aufgetreten (a-t 2016; 47: 24, 39-40, 49 und 98). Jetzt warnt Anbieter Biogen in einem Rote-Hand-Brief vor PML unter TECFIDERA auch in Verbindung mit einer nur leichten Lymphopenie (unterhalb des unteren Normwerts, aber mindestens 800/µl).  mehr 

© 2020 arznei-telegramm, publiziert am 20. November 2020

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