LOW-DOSE-NALTREXON BEI FIBROMYALGIE?
Eine Patientin mit einem Fibromyalgie-Syndrom hat mir von sehr positiven Effekten einer Low-Dose-Naltrexon-Einnahme (bei ihr 1,5 mg täglich) berichtet. Sie sei deutlich leistungsfähiger, könne sich besser konzentrieren und würde besser schlafen. Das Mittel scheint gerade en vogue zu sein. Gibt es valide Daten zu dem Medikament, das, soweit ich weiß, in dieser Dosis und in dieser Indikation in Deutschland gar nicht zugelassen ist?
N.N. (Name etc. in a-t 3/2025 genannt)
Naltrexon (NALTREXON-HCL NEURAXPHARM u.a.) ist ein Opioidantagonist, der in Deutschland bei Opioid- und Alkoholabhängigkeit in einer peroralen Tagesdosis von 25 mg bis 150 mg bzw. 50 mg zugelassen ist.1 2009 erschien eine einfachblinde (nichtrandomisierte) Pilotstudie mit zehn an Fibromyalgie erkrankten Frauen, die jeweils nach zweiwöchiger Plazeboanwendung acht Wochen lang niedrigdosiertes Naltrexon (4,5 mg/Tag) einnehmen und darunter eine mehr als 30%ige relative Reduktion ihrer Symptomatik beschreiben.2 Diskutiert wird, dass die niedrige Dosis anders als die Standarddosis immunmodulierend wirken und über eine Feed-back-vermittelte gesteigerte Expression von Opioidrezeptoren und Produktion endogener Opioide eine Schmerzreduktion durch das körpereigene Endorphinsystem hervorrufen könnte.3-5
Inzwischen liegen unseres Wissens fünf kleine randomisierte kontrollierte Studien zu Low-dose-Naltrexon bei Fibromyalgie vor.5-9* mehr
© 2025 arznei-telegramm, publiziert am 21. März 2025
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