NEUES ZU RESERVEMITTELN IN DER THERAPIE DER HERZINSUFFIZIENZ
Digitoxin
Der noch vor wenigen Jahrzehnten hohe Stellenwert von Herzglykosiden wie Digitoxin (DIGITOXIN AWD) bei Herzinsuffizienz ist inzwischen ein eher untergeordneter.1 In Leitlinien zur Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion werden sie nur mit schwacher Empfehlung als Reservemittel angeraten.2-4 Lediglich eine große Studie mit klinischen Endpunkten lag bislang vor, die 1997 publizierte placebokontrollierte DIG-Studie5 mit Digoxin (LANICOR), in der das Glykosid keinen Einfluss auf die Mortalität hat (primärer Endpunkt; Risk Ratio [RR] 0,99), nominell signifikant jedoch Krankenhausaufnahmen wegen Herzinsuffizienz reduziert (RR 0,72; a-t 1997; Nr. 4: 45). Die Studie ist zudem so alt, dass von den heutigen Standardmitteln mit lebensverlängerndem Effekt nur die ACE-Hemmer bekannt waren und als Basistherapie eingenommen wurden.5 Die meisten Digitalis-Präparate sind in den vergangenen Jahren vom Markt genommen worden, sodass jetzt in Deutschland zu jedem Wirkstoff nur noch ein Handelspräparat angeboten wird.
Ende August wurde nun die lange erwartete DIGIT-HF-Studie6 publiziert, die den Nutzen von Digitoxin bei chronischer symptomatischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurffraktion als Zusatz zur aktuellen Therapie prüfen soll. mehr
© 2025 arznei-telegramm, publiziert am 17. Oktober 2025
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