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Korrespondenz

STELLENWERT DES NEUROLEPTIKUMS ZOTEPIN (NIPOLEPT)

Vor kurzem hat die Firma Klinge Pharma Zotepin unter dem Namen NIPOLEPT mit doch erheblichem Werbeaufwand auf den Markt gebracht. Die Firma vergleicht das Mittel mit LEPONEX.

Gibt es methodisch ausreichend gesicherte Studien, die einen deutlichen Vorteil von Zotepin gegenüber den gängigen Neuroleptika belegen? Was ist über das Nebenwirkungsprofil von Zotepin bekannt?

Dr. med. OSTERMANN (Oberarzt)
Psychiatr. Kliniken der Kreiskrankenhaus Gummersbach GmbH
W-5270 Gummersbach


In klinischen Studien erwies sich Zotepin (NIPOLEPT) als schwaches bis mittelstarkes Neuroleptikum, vergleichbar etwa dem Perazin (TAXILAN). Ein therapeutischer Vorteil gegenüber den Standardneuroleptika läßt sich nicht ausmachen.

Klinge Pharma meint, Zotepin ähnele in einigen Aspekten "innovativen atypischen Substanzen wie Clozapin" (LEPONEX). Solche Vergleiche gehen u.E. trotz gewisser Strukturgemeinsamkeiten fehl. LEPONEX verursacht zwar praktisch keine extrapyramidal-motorischen Störungen, darf jedoch wegen Blutschäden nur unter kontrollierten Bedingen verwendet werden.

Im Spektrum der unerwünschten Wirkungen entspricht Zotepin Standardtherapeutika wie Chlorprothixen (TRUXAL u.a.) oder Perazin (TAXILAN). Keinesfalls kommen extrapyramidale Wirkungen – wie in Fachinformation und Beipackzettel angegeben – unter Zotepin "selten" vor. Diese Komplikationen liegen wie bei anderen Neuroleptika dosisabhängig im Prozentbereich (–Red.).


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