Orciprenalin (ALUPENT)-Dosieraerosol in den USA vorübergehend außer Handel: Asthma-Dosier-Aerosole mit Orciprenalinsulfat
gelten als überholt. Sie stimulieren sowohl die Beta1-Rezeptoren des Herzens als auch die Beta2-Rezeptoren der Bronchien und können Tachykardien
und gefährliche Kammerarrhythmien hervorrufen. Die gleiche Überlegung gilt für Isoprenalinsulfat (BELASTHMAN Medihaler u.a.). Sie unterscheiden
sich in dieser Hinsicht von den mehr selektiv auf Beta2-Adrenorezeptoren wirkenden Adrenergika vom Typ des Fenoterol (BEROTEC), Salbutamol (SULTANOL)
u.a. In den USA unterrichtet Boehringer Ingelheim Ärzte und Apotheker über Schwierigkeiten von Asthmapatienten mit ALUPENT-Dosieraerosolen. Die
neuen ALUPENT-Präparate enthalten - wie in der Bundesrepublik Deutschland seit 1962 - Sojalezithin als Suspensionshilfsmittel. Der aktive Wirkstoff blieb
unverändert. Nach Umstellung auf die neuformulierte Zubereitung nahm die Nebenwirkungsfrequenz deutlich zu. Typischerweise traten die
Unverträglichkeiten bereits beim ersten Sprühstoß auf. Aus diesem Grund nahm Boehringer Ingelheim die Neuformulierung aus dem Handel und
ersetzte sie durch die alte Zubereitung mit dem Hilfsstoff Sorbitantrioleat. Das in den USA jetzt nicht mehr apothekenfähige ALUPENT-Dosier-Aerosol kann
Hustenreiz auslösen, verbunden mit Erstickungsanfällen. Die Asthmabeschwerden können sich verschlimmern, oder die Patienten verspüren
unter dem neuen Dosier-Aerosol keinerlei Beschwerdelinderung (HHS News vom 27. Okt. 1989 / ati d). |
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