POSTEXPOSITIONSPROPHYLAXE BEI HEPATITIS B | ||||
In a-t 8 (1989), 71 wird überlegt, nach möglicher Inokulation geringer HB-Virusmengen statt der passiven die aktive
Immunisierung vorzunehmen. Dem möchte ich entgegenhalten, daß eigentlich am meisten gefährdet die (vorher nicht bekannten) Non-Responder
sind, denen man mit der aktiven Impfung aber nicht helfen kann. Es ist nach heutigem Wissen durchaus mög-lich anzunehmen, daß die Non-Responder
diejenigen Patienten sind, die später, nach eingetretener Hepatitis B, eine chronisch-aggressive Hepatitis entwickeln und damit bekanntlich
karzinomgefährdet sind. Dr. med. M. SPERLING Für die Bedenken, daß sich bei den sogenannten Non-Respondern auf die aktive Impfung im weiteren Verlauf bei tatsächlich erfolgter Infektion
mit Hepatitis B-Virus häufiger eine chronisch-aggressive HBs-Ag-positive Hepatitis entwickelt, finden wir in der Literatur keinen Hinweis. Hepatitis B-Infektionen
verlaufen bei Non-Respondern wie bei Ungeimpften: Zu 10-15% ist mit Übergang in eine chronische Hepatitis zu rechnen.1 Ob diese Non-Responder
bei Inokulation des Hepatitis B-Virus von einer simultan vorgenommenen passiven Impfung profitieren, scheint zwar nicht zweifelsfrei gesichert, jedoch gilt zur Zeit
weiterhin die Empfehlung zur postexpositionellen Prophylaxe simultan aktiv-passiv zu impfen. Ob diese durch eine akzelerierte aktive Impfung nach 0, 2 und 6
Wochen ersetzt werden kann, bleibt zu klären.
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