Abhängigkeit von Durchfallmittel Loperamid (IMODIUM u.a.)? Nach einer BILLROTH-2-Operation und trunkulärer Vagotomie klagt eine Dialyse-Patientin mit interstitieller Nephritis nach Phenazetin-Abusus über Durchfälle, die sich angeblich nur mit IMODIUM beherrschen lassen. Über 18 Monate nahm die Frau mindestens 6 x 2 mg IMODIUM pro Tag. Alle Versuche der Dosisreduktion durch den behandelnden Nephrologen lehnt die Patientin ab mit der Begründung, daß eine Dosisreduktion die Diarrhoen so häufig werden ließe, daß eine soziale Integration nicht mehr möglich sei. Eine Darmerkrankung liegt nicht vor (NETZWERK-Bericht 6067). Das seit Jahresbeginn rezeptfrei erhältliche synthetische Opioid wirkt als Agonist peripherer Opioidrezeptoren. Weitere Berichte über ein potentielles Suchtpotential von Loperamid liegen uns nicht vor. Zentrale Effekte wie Kopfschmerzen, Benommenheit, Müdigkeit und Schwindel sind bekannt. |
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