PSYCHOSTIMULANS MODAFINIL (VIGIL) GEGEN NARKOLEPSIE |
Etwa 25.000 Menschen, einer von 3.000, sollen hierzulande an imperativem Schlafdrang (Narkolepsie) leiden. Ausgeprägte Müdigkeit und
häufiges Einschlafen am Tag kennzeichnen die Erkrankung. Ein Teil der Patienten leidet außerdem unter plötzlichem Tonusverlust bei Aufregung
("Lachschlag" oder Kataplexie), kurzzeitiger Unfähigkeit, sich bei klarem Bewusstsein zu bewegen ("Wachanfall" oder
"Schlaflähmung"), sowie unter Halluzinationen. Die Erkrankung wird symptomatisch mit Psychostimulanzien wie Methylphenidat (RITALIN), bei
Kataplexie zusätzlich mit nicht sedierenden trizyklischen Antidepressiva wie Clomipramin (ANAFRANIL u.a.) oder Imipramin (TOFRANIL u.a.) behandelt. Das im
Oktober eingeführte Modafinil (VIGIL) weckt auch bei der Militärforschung Interesse - als möglicher Ersatz für Amphetamine bei
militärischen Missionen mit Schlafentzug. FAZIT: Das neue Psychostimulans Modafinil (VIGIL) verringert die Zahl plötzlicher Schlafepisoden bei Narkolepsie um etwa eine pro Tag. Direkte Vergleiche mit hierzulande gebräuchlichen Mitteln wie Methylphenidat (RITALIN) fehlen, jedoch deutet ein Vergleich mit Befunden zu Methylphenidat einen geringeren Effekt an. Störwirkungen entsprechen weitgehend denen anderer Psychostimulanzien. Im Gegensatz zu Amphetaminen kann das teure Modafinil (noch) ohne Betäubungsmittel-Rezept verordnet werden. |
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