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Implantierbare Defibrillatoren - Gefahr durch Sicherungsschleusen im Kaufhaus? Einzelhandelsgeschäfte schützen sich zunehmend durch elektronische Sicherungssysteme vor Warendiebstahl. In den Schleusen werden elektromagnetische Felder erzeugt, die ein implantierter Cardioverter- Defibrillator (ICD) fälschlicherweise als kardiales Signal registrieren kann, z.B. als Kammerflimmern. Um das Risiko abzuschätzen, durchqueren in einer amerikanischen Untersuchung 170 ICD-Träger die Schleusen von drei verschiedenen Sicherungssystemen eines Herstellers. Dabei ist der Defibrillator inaktiviert, sein Programm zum Erfassen von Tachyarrhythmien jedoch eingeschaltet. Sehr langsames Durchschreiten der Schleuse innerhalb von 10 bis 15 Sekunden geht ohne Störungen einher. Ein Aufenthalt von zwei Minuten in bis zu 15 cm Abstand vom Sender der Sicherungsanlage verursacht bei 19 Personen Interferenzen, die bei sieben Personen möglicherweise einen Elektroschock ausgelöst hätten. Normales bis zügiges Durchschreiten von Warensicherungsschleusen scheint nach dieser Studie keine Gefahr für Patienten mit ICD zu bedeuten, wohl aber längeres Verweilen innerhalb solcher Anlagen (GROH, W. J. et al.: Circulation 100 [1999], 387).


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