COX-2-HEMMER ROFECOXIB (VIOXX): AUFFÄLLIG HÄUFIGE SCHADWIRKUNGEN |
Mit der Behauptung "plazebovergleichbare gastrointestinale Verträglichkeit"1 brachte MSD vergangenes Jahr den Cox-2-
Hemmer Rofecoxib (VIOXX, a-t 1999; Nr. 12: 123-4) auf den Markt. Jetzt kommt es noch dicker: Eine Warnmitteilung
("Current Problems")2 des britischen Committee on Safety of Medicines (CSM) zu 1.120 Berichten über unerwünschte Wirkungen
innerhalb eines Jahres nach Markteinführung von Rofecoxib, darunter 8 Todesfälle, münzt MSD in einer Pressemitteilung in "gutes
Sicherheitsprofil"3 um. Perforationen, Ulzerationen und Blutungen (PUB) seien angeblich "deutlich seltener ... als in der Normalbevölkerung,
die keine nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) einnimmt"3 - eine groteske Verdrehung der Tatsachen. Spontanberichte geben nur die Spitze des
Eisbergs wieder. Auf eine Meldung kommen mindestens 5 bis 10 nicht berichtete Ereignisse.4 Nach Bremer Daten bildet ein Spontanerfassungssystem
sogar nur 1% bis 2% der tatsächlich eingetretenen schwerwiegenden Ereignissen ab.5 Die einberechneten Verordnungszahlen täuschen zudem
zu hohe Verwendung vor, da schlecht verträgliche Mittel oft gar nicht erst eingenommen werden. Statt der von MSD errechneten 0,068%igen Häufigkeit
von PUB gehen wir von mindestens 1% aus. |
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