Tinnitus unter Protonenpumpenhemmern: Nach Einnahme von Esomeprazol (NEXIUM) wegen Reflux leidet ein 46-Jähriger mehrere Tage lang unter Tinnitus. Die Störwirkung ist bei erneuter Anwendung
des Protonenpumpenhemmers reproduzierbar. Nach Wechsel auf Pantoprazol (PANTOZOL, RIFUN) treten die gleichen Beschwerden, ebenfalls wiederholt, auf
(NETZWERK-Berichte 13.640 und 13.641). Die Fachinformationen beider Mittel nennen weder Ohrgeräusch noch Hörstörungen als
Nebenwirkungen (Astra Zeneca: Fachinformation NEXIUM MUPS, Stand Okt. 2004; Altana: Fachinformation PANTOZOL, Stand Apr. 2004). Tinnitus, der auf eine
mögliche Innenohrtoxizität der Mittel hinweist, ist jedoch für alle Protonenpumpenhemmer beschrieben; Taubheit für Pantoprazol, Lansoprazol
(AGOPTON u.a.) und Rabeprazol (PARIET; WICKERSHAM, R.M. et al. [Hrsg.]: "Drug Facts and Comparisons", Wolters Kluwer Health, St. Louis [USA],
Febr. 2003/März 2004, Seite 1138a). In in-vitro-Versuchen finden sich durch Omeprazol (ANTRA u.a.) hemmbare H/K-ATPasen nicht nur im Magen, sondern
u.a. in Mikroglia, in den Nieren und in Gefäßen (SHIRIHAI, O. et al.: Glia 1998; 23: 339-48; McCABE, R.D., YOUNG, D.B.: Am. J. Physiol. 1992; 262:
H1955-8). Ischämien im Auge bzw. Ohr werden seit längerem im Zusammenhang mit Seh- und Hörstörungen unter Omeprazol (ANTRA u.a.)
vermutet (SCHÖNHÖFER, P.S. et al.: BMJ 1997; 314: 1805).
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