Fotosensibilisierung durch Antihistaminika? Eine 22-jährige Studentin klagt über auffallend starke Erythembildung im Gesicht sowie an den sonnenexponierten Stellen von Hals und Brust, nachdem sie einige Tage lang das Antihistaminikum Loratadin (LISINO u.a.) eingenommen hat. Nach Absetzen und Sonnenkarenz bilden sich die Hauterscheinungen innerhalb von zwei Tagen zurück (NETZWERK-Bericht 14.102). Etwa ein Jahr zuvor hatte die junge Frau im Sommerurlaub auf die Einnahme von Cetirizin (ZYRTEC u.a.) mit starker Blasen- und Krustenbildung im Gesichtsbereich reagiert (14.101). Der berichtende Kollege äußert den Verdacht auf Fotosensibilisierung. Während beispielsweise in Großbritannien oder den USA darauf hingewiesen wird, dass Antihistaminika Lichtempfindlichkeitsreaktionen auslösen können (British National Formulary 51, März 2006, Seite 161; REILLY, C. et al. [Hrsg.]: "Drug Facts and Comparisons", St. Louis [USA], 2005, Seite 700), wird dies in Deutschland unseres Wissens lediglich in den Fachinformationen des Phenothiazin- Abkömmlings Mequitazin (METAPLEXAN) und des bei Schlafstörungen zugelassenen Diphenhydramin (VIVINOX u.a.) erwähnt (Pierre Fabre: Fachinformation METAPLEXAN, Stand Jan. 2006; Dr. Mann Pharma: Fachinformation VIVINOX Sleep, Stand Apr. 2003). Treten bei Allergiepatienten ungewöhnliche Lichtreaktionen auf, ist auch nach der Selbstmedikation, z.B. mit Antiallergika, zu fragen. |
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