Olanzapin-Tabletten zu 10 mg im Qualitätsvergleich
Die ersten Olanzapin (ZYPREXA)-Generika kamen bereits 2007 in den Handel. Innerhalb von Jahresfrist erreichten sie einen Marktanteil von über 50%. Ein gutes Jahr nach der Markteinführung mussten sie jedoch aus den Apotheken zurückgerufen werden, weil der Bundesgerichtshof eine Entscheidung des Bundespatentgerichts, wonach das Lilly-Patent für das so genannte atypische Neuroleptikum nichtig sei, aufgehoben hatte (a-t 2009; 40: 15). Seitdem das Patent 2011 tatsächlich abgelaufen ist, bieten Generikafirmen und Lilly inzwischen rund 600 Olanzapin-Präparate in insgesamt 15 Wirkstärken bzw. Darreichungsformen an. Die Verordnungszahlen des Originals sind erneut rasch eingebrochen: Während Lilly 2013 nur noch lediglich 50.000 Packungen ZYPREXA im Fabrikabgabewert von 13 Mio. € verkaufte, setzte Heumann, derzeitiger Marktführer unter den Anbietern von Olanzapin-Generika, 250.000 Packungen ab – wegen des geringeren Preises jedoch nur mit einem Verkaufserlös von knapp 11,5 Mio. €. Die pharmazeutische Qualität des Generikaangebots ist gut. Dies bestätigt das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker soeben in einer Reihenuntersuchung zumindest in Bezug auf Fertigarzneimittel zu 10 mg Olanzapin. Alle 24 überprüften Präparate* erfüllen die Arzneibuchanforderungen hinsichtlich Gleichförmigkeit der Masse, Wirkstoffgehalt, Reinheit und In-vitro-Freisetzungsverhalten.1 Bezogen auf Packungen mit 70 Tabletten zu 10 mg liegen die Listenpreise zwischen 69,47 € (z.B. Biomo) und 427,70 € (Lilly), entsprechend 93% bis 574% des Festbetrages.
1 | ABDEL-TAWAB, M. et al.: Pharm. Ztg. 2014; 159: 1270-4 |
* | Geprüft wurden die 10-mg-Tabletten der Firmen 1A, AAA, AbZ, Actavis, Aristo, Aurobindo, Basiscs, Betapharm, Biomo, CT, Dexcel, Glenmark, Hennig, Heumann, Hexal, Hormosan, Lilly, Mylan, Neuraxpharm, Pfizer, ratiopharm, Stadapharm, TAD und Winthrop. |
© 2014 arznei-telegramm, publiziert am 9. Mai 2014
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