IMPFUNGEN NACH TNF-ALFA-HEMMERN IN DER SCHWANGERSCHAFT
Ein Junge, dessen Mutter während der Schwangerschaft mit Adalimumab (HUMIRA) behandelt wurde, soll nun geimpft werden. Wann können welche Impfungen bedenkenlos verabreicht werden?
N.N. (Name etc. im a-t 3/2016 genannt)
Die Anwendung von Tumornekrosefaktor (TNF)-alfa-Hemmern in der Schwangerschaft wird in den Fachinformationen zwar nicht empfohlen, ist aber auch nicht explizit kontraindiziert.1-5 Häufigste Indikation in dieser Situation scheint eine chronisch entzündliche Darmerkrankung zu sein. Bei insgesamt begrenzter Datenlage liegen die meisten Erfahrungen zu Infliximab (REMICADE u.a.) vor.6 Aufgrund ihres hohen Molekulargewichts gilt ein nennenswerter transplazentarer Übergang von TNF-alfa-Hemmstoffen während der Organogenese als unwahrscheinlich. Nach der 20. Schwangerschaftswoche werden die IgG1-Antikörper Adalimumab (HUMIRA) und Infliximab jedoch wie andere Immunglobuline der Klasse G zunehmend aktiv diaplazentar transportiert und können beim Neugeborenen therapeutische Konzentrationen erreichen.6-8 mehr
© 2016 arznei-telegramm, publiziert am 18. März 2016
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