Das Britische Kommitee für Arzneimittelsicherheit erinnert daran, daß alle Angiotensin Converting Enzyme (ACE)-Hemmer während der
gesamten
Schwangerschaft kontraindiziert sind, da Tierversuche toxische Auswirkungen auf Feten von Kaninchen und Schafen gezeigt hätten. Von dieser Warnung sind
betroffen: Captopril (LOPIRIN, TENSOBON, in CAPOZIDE), Enalapril (PRES, XANEF), Lisinopril (ACERBON, CORIC) und Quinapril (ACCUPRO
[Großbritannien]).
Eine Reihe von Mitteilungen in der medizinischen Literatur beschäftigt sich mit der mütterlichen Exposition durch ACE-Hemmer in der Schwangerschaft. In
zwei Fällen werden Defekte der Schädelossifikation bei Neugeborenen von Müttern beschrieben, die sowohl ACE-Hemmer als auch andere
Medikamente in der Frühschwangerschaft erhielten. Solche Fehlbildungen sind sonst extrem selten. Seit kurzem wird auch ein Zusammenhang zwischen
Oligohydramnion und der ACE-Hemmer-Exposition in der mittleren oder späten Schwangerschaft diskutiert. Einige Male wurden Hypotension, Nierenversagen
oder Anurie beim Neonaten mitgeteilt. Frühgeborene, die ACE-Hemmer erhielten, erkrankten an Oligurie und Hypotension.
Die bisher vorliegenden kasuistischen Mitteilungen erlauben jedoch nicht, eine Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen Medikation in der Schwangerschaft und den
vermuteten Störungen zu belegen. In Anbetracht der schwerwiegenden Konsequenzen für die Kinder von Müttern, die mit ACE-Hemmern behandelt
wurden, wird betont, wie wichtig es ist, Schwangerschaft als Gegenanzeige in die Gebrauchsinformationen solcher Medikamente aufzunehmen und zu
beachten.
Current Problems 27 (Dec. 1989), 2
|